Zeitzuschlag

Als Zeitzuschlag wird die Vergütung für zu einem bestimmten Zeitpunkt geleistete Arbeit bezeichnet, die über das normale Entgelt hinausgeht, beispielsweise eine Arbeitsstunde. Damit sollen die Mitarbeiter für ihre Belastungen in diesen Zeiten entschädigt werden. Der Zeitzuschlag berechnet sich aus dem normalen Stundensatz multipliziert mit einem Faktor.

Typische Zuschläge gelten für folgende Situationen: Nachtarbeit, Sonntagsarbeit, Samstagsarbeit, Feiertagsarbeit und Überstunden. In letzterem Fall brachte die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts 2018 gegen Teilzeitbeschäftigte Neuerung. Erhalten diese Arbeitnehmer Überstundenzuschläge nur dann, wenn sie die Arbeitszeit von Vollzeitbeschäftigten überschreiten, verstößt dies gegen § 4 Abs. 1 des Teilzeit- und Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes, der die Benachteiligung von Teilzeitbeschäftigten verbietet. Das heißt, wenn diese Arbeitnehmer die vereinbarte Arbeitszeit überschreiten, haben sie Anspruch auf Überstundenzuschuss.

Das Zeitgeld wird kollektivvertraglich oder aufgrund eines individuellen Arbeitsvertrages generiert. Hinsichtlich des gesetzlichen Zeitzuschlags besteht dieser Anspruch grundsätzlich nur bei Nachtarbeit. Nach § 6 Abs. 5 Arbeitszeitgesetz haben Arbeitnehmer in der Nachtschicht Anspruch auf einen angemessenen bezahlten Urlaub oder angemessene Zulagen. Die Höhe dieser gesetzlichen Zeitzuschläge richtet sich nach der Rechtsprechung. Aus arbeitsrechtlicher Sicht ist neben den oben genannten Rechtsquellen auch die Mitentscheidungsbefugnis des Arbeitsausschusses bzw. des Arbeitnehmerausschusses zu beachten. In der Praxis gestaltet sich der Zeitzuschlag manchmal kompliziert, wenn mehrere Zuschläge berechnet und addiert werden. Ein billigerer Test, der nur Zeitzuschläge gewährt – der günstigste für Mitarbeiter – wird die Berechnungen jedoch nicht einfacher machen.